Die Seele, die Angst vor der Dunkelheit hatte
Vor Abermillionen Jahren, in der keine Zeit und kein Raum existierten, entschied Gott sich selbst kennenzulernen. Das Göttliche existierte nur als Sein und es entwickelte sich der tiefe Wunsch, die große Sehnsucht Erfahrungen zu sammeln, mehr über das Sein, über sich selbst zu lernen. Wieso Gott diese Sehnsucht hatte, wird immer eine Spekulation bleiben. War ihm wirklich langweilig? War er es satt “all-ein” zu sein? Wieso hatte er die Seele erschaffen?

Vielleicht kann man sich vorstellen, dass Gott selbst den Wunsch nach Leben in sich trug und wie ein Neugeborenes den ersten Atemzug tun wollte. Und das tat Gott schließlich auch. Er wollte nicht mehr nur in sich sein und begann auszuatmen. Mit diesem Ausatmen und dem Wunsch nach Leben und Erfahrung entstand das, was wir den Urknall nennen.

Er wollte leben und aus der Sehnsucht heraus erschuf er Welten in Welten.

Dann atmete er erneut aus und wie eine Zelle spaltete er sich auf, teilte er sich und erschuf unzählige Anteile von sich selbst.

Er gab diesen Anteilen auch einen Namen: Er nannte sie Seelen.

Durch seinen Atem erschuf er die Seelen und sandte sie in alle Ecken seines neu erschaffenen Universums. Er wollte jeden Aspekt seiner Schöpfung, jeden Millimeter seines eigenen Wesens erfahren. Und er erfuhr all dies durch die Seelen, die durch ihn entstanden sind.

Die Seelen, die er aus sich selbst abspaltete und in die Welten sandten, machten ihre Erfahrungen, Schöpfer zu sein und kehrten nach einem Rhythmus von Erfahrungen wieder zu ihrer Quelle zurück. Am Anfang genossen die Seelen ihre Reisen in das Universum und auch die Körper, die Gott erschaffen hatte, um all diese wunderbaren Erfahrungen zu machen.

Doch obwohl Gott Welten in Welten erschaffen hatten, so bemerkte er sehr schnell, dass ein entscheidendes Element Erfahrungen zu machen fehlte:

Die Seelen, die er erschaffen hatte, die ein Teil von ihm waren, verhalfen ihm dazu sich ein wenig selbst zu erfahren, sich anders zu betrachten, doch auch das war ihm langweilig. Alles war immer noch im Sein. Jeder und alles war sich seines Ursprunges bewusst. Jede Seele wusste, dass sie aus Gott kam.

Die Seelen und Gott berieten sich und entwickelten eine Idee.

1. Gott solle die Dualität erschaffen, es solle nun nicht mehr einfach nur Licht sein, sondern von allem ein Gegenteil existieren.

2. Es müsse einen Weg geben, dass die Seelen, wenn sie ihre Erfahrungen machten, ihren wahren Ursprung vergessen.

Dies war keine leichte Aufgabe, doch der Wunsch nach Veränderung war so groß, dass schließlich die Idee eine Umsetzung fand:

Im ersten Schritt spalteten sich die Seelen selbst. Die Seelen selbst waren von nun an das hohe Selbst, das weiterhin wusste, was es ist und woher es kam. Doch ein Teil von Ihnen inkarnierte nun und vollkommener Ahnungslosigkeit. Und diese Anteile der Seelen mussten von nun an vor jeder Inkarnation durch den Schleier des Vergessens treten.

Alle waren sich sicher, dass durch die Spaltung der Seele in ein hohes Selbst und ein inkarniertes Selbst, das durch den Schleier des Vergessens treten musste und durch die Erschaffung der Dualität, Erfahrungen noch viel intensiver und schöner sein könnten.
Es existierten nun die Angst und die Dunkelheit und das Vergessen.

Welch eine grandiose Idee.

Durch die Dualität entstanden Gefühle, endlich war das Sein begreifbar. Die Seelen lebten nun nicht mehr nur in der Schöpfung, sie konnten sie selbst erschaffen. Ein jedes Mal bevor eine Seele neu inkarnierte, um Erfahrungen zu machen und die Vielfalt des Sein zu studieren, musste sie durch den Schleier des Vergessen gehen und konnte sich so in der Inkarnation nicht mehr an ihren Ursprung und ihren Plan erinnern.

Über eine lange Periode des Ausatmens inkarnierten Seelen immer wieder in allen Welten und machten ihre Erfahrungen. Sie entschieden sich auch ganz bewusst dafür die Dunkelheit und die Angst kennenzulernen. Durch ihre nun neu gewonnene Schöpferkraft sprachen sich die Seelen vor einer Inkarnation ab, welche Erfahrungen sie gerne sammeln möchten. Es gab auch Räte, die vor der Inkarnation zusammenkamen und darüber sinnierten, welche Erfahrungen noch gemacht werden können, damit sie die Schöpfung noch intensiver erfahren konnten.
Die Räte aber wurden ebenfalls mit neuen Aufgaben konfrontiert. Da alles im Universum im Gleichgewicht gehalten werden musste und die Seelen während ihrer Erfahrungen und Inkarnationen durch den Schleier des Vergessens Dinge taten, die sie mit einer Anbindung nicht tun würden, berieten sie die Seelen vor einer neuen Inkarnation, wie sie die erschaffene Energien ausgleichen konnten.

Jede Handlung, jeder Gedanke und jedes erfahrene Gefühl brauchten seinen Gegenpol, um wieder in die göttliche Neutralität gebracht zu werden. Es gab schon immer das Gesetz, dass jegliche Energien ausgeglichen sein müssen. In vielen Bereichen des Universums, in sehr hohen Dimensionen war dies gar nicht notwendig, da sich viele Bereiche in der göttlichen Neutralität und göttlichen Liebe befanden. Doch ein paar der Seelen gingen auch in Bereiche des Universums, in denen keine göttliche Neutralität und Liebe vorherrschte.

Die Seelen hatten unzählige Erfahrungen mit der Dunkelheit gemacht und durch den Schleier des Vergessens fiel es vielen Seelen schwer den Ausgleich zu erbringen.

Besonders schwer war das für die Seelen, die auf der Erde inkarniert sind:

Es gab einen Planeten im gesamten Universum, der zu einem beliebten Erfahrungsziel für die Seelen geworden ist: Die Erde.

Ein Planet bot ihren Körper als Wohnstätte und Erfahrungsstätte für die Seelen an.

Es gab unzählige Planetenkörper im Universum, auf denen die Seelen inkarnierten.
Manche waren eher in einer liebevollen Energie und die Seelen machten dort Erfahrungen der Liebe und des Lichtes.

Andere waren sehr kriegerische Planeten, auf denen man die scheinbare Trennung von Gott sehr intensiv erfahren konnte. Wieder andere Planeten waren sehr nah an Gott und am unendlichen Sein gebunden, dort konnte man kaum Erfahrungen machen.

Manche Planeten dienten der Schulung, oh ja, es gab etliche Planeten, die nur erschaffen worden sind, damit die Seelen etwas über ihre schöpferische Kraft lernen Durften.

Die Erde, war ein besonderer Planet:

Auf keinem Planeten sonst wurde die Dualität solch ein wichtiges Element, kein Planet war einer größeren Polarität unterworfen als die Erde.

Die Seelen standen Schlange um auf der Erde zu inkarnieren. Die Erde war sicherlich eines der aufregendsten und auch anstrengendsten Planeten, doch nirgendswo konnte man so schnell und so intensiv lernen, wie auf diesem Planeten.

Eine kleine Seele, die sehr neugierig war, besuchte eines Tages Gott. Sie stand kurz davor ihre erste Inkarnation auf der Erde zu machen. Es gab in den Welten, die Gott erschaffen hatte, einen Ort, an dem sich die Seelen nach ihrer Inkarnation auf der Erde ausruhten. Und manchmal besuchte die Seele diesen Ort. Es war ein sehr intensiver Ort und eigentlich hatten die Seelen dort auch keinen Zutritt.

Nur bestimmte Seelen durften dort sein, Heilerseelen zum Beispiel, denn die Seelen, die von der Erde kamen, steckten oft noch ganz tief in den Gefühlen und Erfahrungen von der Erde, das es eine Weile dauerte, bis sich die Seelen wieder erinnerten, wer sie waren, woher sie kamen und welche Aufgabe sie hatten. Die kleine Seele suchte immer wieder Wege um dort am Ort des Ausruhens zu verstecken und die anderen Seelen zu beobachten. Das was sie beobachtete verstärkte ihren Wunsch auf der Erde zu inkarnieren, doch es machte ihr auch ein wenig Sorgen

Und so besuchte sie eines Tages Gott und erzählte ihm von ihren heimlichen Besuchen am Ort des Ausruhens.

Sie wollte unbedingt auch auf die Erde gehen und erzählte Gott von ihrem Wunsch.

Doch sie offenbarte ihm auch die Zweifel, die sie hatte.

Sie liebte es eigentlich so, wie es war. Sie war sich ihrer Verbindung zu Gott immer bewusst, sie war ein Teil des Göttlichen. Auf der Erde würde sie das wieder vergessen müssen, damit sie die Lernerfahrungen machen konnte, die sie sich vorgenommen hatte. Doch sie hatte auch Angst, zu viel Dunkelheit zu erfahren und obwohl es nach ein riesen Spaß schien, so hatte sie auch Angst andere Seelen auf der Erde zu verletzten.

Doch die größte Sorge, die sie hatte, war zu vergessen woher sie kommt.

Gott lächelte, als er die junge, schüchterne Seele vor sich stehen sah und erklärte der Seele:

„All das, was du nun weißt, all die Liebe, die du spürst, all das Licht, dass du gesehen hast, all jenes wird dich auf Erden begleiten!“

Die kleine Seele horchte auf.

Und Gott sprach weiter zu ihr. Da die Seele ein Teil von ihm war, kannte er natürlich den aufkeimenden Gedanken in ihr: Wie war es möglich, dass die Seelen die Liebe und das Licht ihres Ursprungs mit auf die Erde nahmen und doch in einem solch verwirrten Zustand wieder in den Ort des Ausruhens kamen?

„Du inkarnierst zwar in diesen aus deiner Sicht begrenzten Körper, doch das Licht und die Liebe trägst Du dennoch in dir.

Wann auch immer es dir dort in dieser dunklen Welt zu viel wird und du die tiefe Sehnsucht in dir spürst. Eine Sehnsucht, die du anfangs nicht verstehen wirst, da du deinen Ursprung vergessen hast. Doch du wirst ganz leise in dir spüren, dass du aus einem Ort kommst, der anders ist. Du wirst dich nach der Liebe sehnen, obwohl sie dir fremd scheint. Du wirst dich nach dem Licht sehnen, auch wenn du es nicht sehen kannst und du wirst dich nach deiner Heimat sehnen, obwohl du gar nicht weißt, dass es sie gibt.

Wenn du dann auf Erden zu suchen beginnst, wirst du einen Ort finden, einen Platz in dir finden, der alles beinhaltet, was du kennst. Einen Platz, an dem das Licht scheint, das du bist. Einem Ort, an dem die Liebe unberührt weiter fließt und der wie ein Abbild deiner Heimat ist. Einem Ort, der mit deinem bewussten Anteil, deinem göttlichen Anteil stets in Verbindung steht. Und einem Ort, der eine Energie trägt, der alle karmischen Erfahrungen wieder in den Ausgleich bringt, der alle Disharmonien wieder in die göttliche Ordnung bringt. Einen Ort, der alles in dir heilen kann und wird.

Die Seele freute sich, ganz nervös und aufgeregt lauschte sie den Worten und fragte schließlich, als Gott sie anlächelte: “ Wie kann ich diesen Ort finden, wo ist er ?“

Und Gott antwortete: „Dieser Ort ist in deinem Herzen!“

(im Übrigens möchte ich darauf hinweisen, dass wohl kein Mensch die Schöpfung oder das was wir Gott nennen wirklich und vollkommen verstehen wird, ich auch nicht. Nehme diese Geschichte also nicht allzu ernst)

Geschichten-Erzähler: Georg

Weitere Geschichten findest du in meinem Blog
Weitere Beiträge