Wie man seine Berufung findet
Ich habe gestern ein bisschen über das Thema der Berufung nachgedacht und möchte dieses mit dir teilen. Doch vorab die Geschichte dazu:

Wir hatten gestern Besuch von einer Bekannten, die uns geholfen hat, unsere ganzen Kinderklamotten zu sortieren. Diese Bekannte hat eine Tochter im Schulalter und ihr Partner und Vater des Kindes hat sich gerade frisch von ihr getrennt. Unter Tränen erzählte sie mir, dass sie nun zwei Jobs annehmen musste, um irgendwie über die Runden zu kommen. Auch wenn die Frage sicherlich überflüssig war, schließlich war sie ganz aufgelöst, frage ich sie, ob ihr diese Jobs denn Freude machten. Doch dem war natürlich nicht so und sie übte diese beiden Jobs einfach deswegen aus, weil sie anders keine Chance sah genug Geld zu verdienen. Ich blickte sie ungläubig an und fragte mich, wieso in Gottes Namen ein Mensch einer Arbeit nachgehen sollte, die ihm keine Freude bereitet? Natürlich, manchmal muss man im Leben in den sauren Apfel beißen und Dinge tun, die einem keinen Spaß bereiten. Verzeiht mir bitte den plumpen Vergleich, mir macht es auch keinen Spaß Windeln zu wechseln oder die Küche aufzuräumen, ich spiele lieber mit meinem Kind und koche was Leckeres. Doch es gibt Arbeiten, die nun einmal anfallen und auch erledigt werden wollen, damit die schöneren Aspekte genossen werden können.

Doch jeden Tag mehrere Stunden einer Tätigkeit nachgehen, die mir keine Freude macht?

Welchen Sinn sollte dies haben?

Die Bekannte erklärte mir, dass es einfach unmöglich sei eine befriedigende Arbeit zu finden, schließlich hat sie keine Ausbildung, kein Studium und war jahrelang weg vom Arbeitsmarkt, da sie ein Kind großgezogen hat. Ebenso hat sie natürlich nur die Möglichkeit für eine beschränkte Zeit zu arbeiten, da sie ja nachmittags die Tochter von der Schule und Betreuung abholen muss und den Rest des Tages für ihr Kind da sein möchte. Das sieht kein Arbeitgeber gerne. Sie erzählte mir all die Zeit, wie schwer und unfair diese Welt ist. Träumen, das Unmögliche für möglich halten, seine Berufung leben? Davon war sie weit entfernt.

Doch wozu ist man eigentlich berufen?

Wir alle kommen mit bestimmten Begabungen auf diese Erde. Schaut euch eure Kinder an, schaut euch euer Leben an oder auch das Leben eurer Freunde. Wir alle sind Brüder und Schwester und doch haben wir alle eine ganz bestimmte Färbung und Eigenschaft, die nicht immer etwas mit unserer Umgebung oder der Art, wie wir aufgewachsen sind, zu tun hat. Der eine hat eine unglaubliche musikalische Begabung, der andere hat die Fähigkeit mit seinen Worten zu heilen. Manch einer hat eine große Begabung in der Organisation und ein anderer hat eine tiefe kreative Ader und ein Gefühl für schöne Farben. Versteht mich nicht falsch, es gibt viele Fähigkeiten, die wir uns aneignen können. Wenn ich jetzt jeden Tag 5 Stunden Turnübungen machen würde, dann würde in ein paar Jahren sicherlich ein passabler Turner aus mir werden. Und wenn meine Tochter jeden Tag 5 Stunden vor dem Klavier üben würde, dann würde sie ganz sicher auch irgendwann wunderschöne Melodien zaubern. Dies aber hat mit einer Gabe nicht zu tun. Das sind dann Fähigkeiten, Dinge, die wir regelmäßig tun und dadurch gut darin werden.

Eine Gabe ist etwas völlig anderes, denn eine Gabe ist uns gegeben worden. Sie begleitet uns seit Äonen und ist nicht ein Teil unserer aktuellen Persönlichkeit. Eine Gabe ist nicht erlernt, sie ist ein Teil von uns. Sie fällt uns im Außen zu, mit Leichtigkeit, da sie in uns ist.

Man könnte auch sagen, dass deine Gabe, die du hast, jene Energie ist, die du der Schöpfung geben kannst, damit sie vollkommener wird. Vielleicht kann man den Satz falsch verstehen, ich möchte damit nicht sagen, dass die Schöpfung unvollkommen ist. Lass es mich anders formulieren: Deine Gabe ist dir von Gott gegeben worden, damit du deinen Beitrag in dieser Welt leisten kannst. Du trägst eine ganz bestimmte Färbung, die die Welt bunter, reichhaltiger und schöner macht.

Eine Fähigkeit kannst du erlernen, eine Gabe ist dir gegeben.

Und wir alle haben diese Gaben in uns und diese Gaben zu leben, sie in den Dienst anderer zu stellen, ist die wahre Berufung, nach der wir uns alle sehnen. Es ist die Gabe, die dich „ruft“, damit du sie lebst.

Ich bat die Bekannte mir Tätigkeiten zu nennen, die ihr Freude machen, Tätigkeiten, die ihr leicht fallen. In ihrem Fall war es die Kreativität, das Designen und den Umgang mit Farben. Dies fällt meiner Bekannten leicht, es macht ihr große Freude und während sie von diesen Tätigkeiten spricht, leuchten ihre Augen und ihre Seele fängt an zu funkeln und zu tanzen.

Der Verstand schaltete sich natürlich gleich an: „Wie soll das gehen?“, „Damit kann ich kein Geld verdienen“.

Wieso sollte man solchen Gedanken folgen? Wieso sollte man kein Geld damit verdienen können, was Gott in dich gelegt hat? Es braucht nur einen Blick in die Welt und in unsere Geschichte und wir sehen, dass es sehr wohl möglich ist und dass es schon immer große Denker und Erschaffer gegeben hat, die die nachkommende Welt durch ihre Begabungen verzauberten, die Welt reicher machte und den Denker auch. Wieso denn auch nicht?

Natürlich gibt es viele Beispiele von Denkern, die während ihres Lebens arm waren oder deren Errungenschaften erst nach ihrem Tod bekannt wurden. Es funktioniert also nicht immer so, wie man es gerne möchte. Aber die Möglichkeit von vorneherein auszuschließen, die eigene Berufung zu leben und damit seinen Lebensunterhalt verdienen zu können, empfinde ich als sinnlos, unlogisch und begrenzend.

Wir Menschen sind großartige Wesen und wir stammen alle aus der einen großen Liebe, die alles verbindet. Alle sind Zahnräder, innerhalb von Zahnrädern und jeder einzelne Mensch in dieser großen Schöpfung ist wichtig.

Es wäre Zeit aufzuhören uns selbst in unserer Großartigkeit zu begrenzen.

Alles ist möglich, doch es ist einfacher alles möglich zu machen, wenn man glaubt. Wir alle haben Gaben in uns, Eigenschaften, die uns zu etwas besonderem machen, die einzigartig sind. Du bist einzigartig! Wieso solltest du diese einzigartige Gabe vor der Welt verstecken, wenn sie die Welt und letztendlich dich beschenken möchte?

Lebe deine Begabung! Lebe deine Berufung! Natürlich haben die Welt und die Materie ihre Spielregeln, denen wir folgen dürfen und manchmal müssen, doch dies schließt doch nicht aus, dass deswegen deine Begabung nur ein stiller Traum sein muss, der niemals real werden kann! Es ist deine Pflicht, es ist dein Dienst an der Menschheit deine Begabung zu entdecken und sie zu leben!

Doch wie findet man seine Berufung überhaupt?

Hierzu noch eine kleine Geschichte. Aber da der Artikel schon ziemlich lang geworden ist, fasse ich mich kurz: Vor ein paar Wochen habe ich tatsächlich im Lotto gespielt, als der Jackpot so hoch war. Wenn man alle Zahlen richtig getippt hätte und der Einzige gewesen wäre, dann winkte ein Gewinn von 75 Millionen Euro. Nun, meine Zahlen waren alle falsch, doch als ich meinen Tipp abgegeben hatte, fing ich etwas mit dem Träumen an: Was würde ich mit so viel Geld tun?

Die erste Frage, die ich mir stellte, war: „Würde ich noch arbeiten gehen?“

Und da war in mir ein klares Ja.

Würde ich noch Meditationen machen? JA

Würde ich noch Bücher schreiben? JA

Würde ich noch einen Heilsegen machen? JA.

Interessanterweise kam sofort ein Nein beim Handel mit Weihrauch, aber das ist eine andere Geschichte.

Wieso kam in mir kein Zweifel auf all diesen Tätigkeiten weiter nachzugehen? Weil sie meine Berufung sind. Es sind meine Begabungen, meine Berufung, meine Geschenke an diese Welt. Wieso sollte ich jemals damit aufhören?

Eine Berufung ist keine Belastung für dich. Eine Berufung möchte gelebt werden, ganz egal, wie es in deinem Leben aussieht oder wie du selbst über die Welt denkst.

Du möchtest wissen, welche Berufung du hast?

Dann stelle dir diese Fragen in deinem Inneren und erlaube dir, dass eine Antwort in dir auftaucht.

Welche Tätigkeit oder Arbeit würdest du weiterhin tun, wenn du KEIN Geld dafür erhalten würdest?

Was für eine Arbeit fällt dir leicht zu, du kannst sie mühelos ausführen, während anderer Menschen damit eher Schwierigkeiten haben?

Wovon hast du immer geträumt? Was hat dich fasziniert und schon immer begeistert?

Mit welcher Begabung, die du in dir trägst und die dich einzigartig macht, würdest du der Welt dienen wollen?

Alles Liebe

Dein Georg
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