Wieso man beim meditieren nichts spürt
Die Sehnsucht nach Einkehr, nach Stille und auch nach innerer ‘Aufräumarbeit’ kennen wohl einige Menschen. Und so ist es kein Wunder, dass von großen Meistern schon seit Jahrhunderten Techniken vermittelt werden, um diese Sehnsucht zu stillen. Jede Religion hat ihre eigene Form der Kontemplation und lehrt diese, doch nicht nur in Religionen spielt die innere Einkehr eine wichtige Rolle, auch in der Spiritualität hat das Meditieren schon immer einen wichtigen Stellenwert.

In den letzten Jahrzehnten wurde der Arbeits- und Alltagsdruck immer höher. Die Menschen auf der Welt bewegten sich immer schneller und der Ausgleich durch Phasen der Stille, durch bewusste Erdung und Erfahrung der Natur wurde gleichzeitig weniger. Yoga und Meditationen wurden ein Bestandteil des Alltass vieler Menschen. Meditationsformen gibt es viele, ob Vipassana, Zen-Meditation, Geh-Meditation, Tiefen-Entspannung oder geführte Meditationen. Bei den spirituellen Meditationen liegt der Augenmerk mehr auf der Transformation, der Heilung von verletzten Gefühlen und Reinigung von Energien. Ich weiß von den Hörern meiner Meditationen wie effektiv und heilsam Meditationen sein können. Doch ich treffe immer wieder auf Menschen, die bei Meditationen scheinbar überhaupt nichts spüren. Nun, vielleicht fühlen sie sich wohl oder entspannt, aber mehr scheint nicht zu geschehen.

Ich kenne dieses Problem ansatzweise von mir. Jahrelang dachte ich „Ich spüre nichts“, heute muss ich darüber doch lachen. Und auch heute stellte mir eine Teilnehmerin einer Ausbildung diese Frage: „Ich spüre nichts, wieso?“

Also schaute ich mir dieses Feld des ‘Nicht-Fühlens’ etwas genauer an, soweit es mir möglich war. Das, was an Informationen kam, war das eigene Verbot spirituelle Erfahrungen zu machen.

Ein Schwur kann die Meditation blockieren:

Ein einst geleisteter Schwur kann sehr stark sein und natürlich noch bis in die Jetzt-Zeit wirken ( und auch das Spüren beim Meditieren blockieren). Doch oft sind diese Schwüre überhaupt nicht mehr dienlich und können als solches auch erlöst werden. Das geht nicht bei jedem Schwur oder jedem ‘Vertrag’ oder Versprechen, wenn diese dem Menschen noch dienen, kann man sie (meiner Erfahrung nach) auch nicht einfach auflösen oder umwandeln. Der erste Schritt wäre, sich diesen Schwur anzuschauen, bzw. überhaupt erst einmal zu überprüfen, ob dies auf einen zutrifft. Spüre in dein Herz, erlaube der Intuition, der Sprache deiner Seele zu sprechen. Wenn du keine Antwort erhältst, kommt sie vielleicht nachts, aber bleibe dran.

Wir Menschen unterschätzen ständig unsere Absicht und Ausrichtung. Es gibt zwar etliche Techniken zur Ablösung, ich selbst habe eine CD unter dem Titel ‘Befreiung von Fremdenergien, Schwüren und Versprechen’ veröffentlicht, aber oft ist dies gar nicht notwendig.

Manchmal reicht die Absicht diesen Schwur zu erlösen, ausreicht, um die Kraft der Wandlung zu erzeugen. Rufe doch deine geistigen Begleiter, aufgestiegene Meister (z.B. Saint Germain) oder Erzengel. Arbeite mit deiner Stimme, ganz bewusst mit deiner Stimme und sage laut: „Ich erkläre hiermit alle Schwüre und Versprechen, die mich daran hindern bei Meditationen Energien wahrzunehmen, für null und nichtig. Für aufgelöst!“

Unerlöste Emotionen behindern das Meditieren:

Wenn du (zum Beispiel) als Kind misshandelt wurdest, egal in welcher Form, hast du vielleicht eine starke emotionale Verletzung erfahren. Wie stark diese emotionale Verletzung ist, hängt von vielen Faktoren ab. Ich sehe die Emotionen eines Menschen, wie einen Virus oder einen Infekt. Nicht, dass eine Emotion etwas Schlechtes wäre, nein, um Gottes Willen sie ist wunderbar! Was ich damit meine, ist Folgendes:

Wenn ein Körper in Kontakt mit einem ‘Virus’ oder Keim kommt, dann versucht er durch Fieber, Schnupfen, Husten etc. diesen Krankheitskeim nach draußen zu befördern. Ähnlich ist es, wenn du etwas gegessen hast, was verdorben war. Was macht der Magen? Naja, darüber brauchen wir jetzt nicht zu reden, aber ohne ins Detail zu gehen, das Verdorbene kommt irgendwo wieder heraus.

Wenn wir auf emotionaler Ebene einen ‘Übergriff’ erleben, dann versucht die Seele ebenfalls durch Emotionen die Verletzungen nach draußen zu befördern. Dies geschieht durch Trauer, durch Wut, durch Zorn. Als Kind ist es schwer, diese Emotionen zu erleben, sie zu fühlen und herauszulassen. Entweder weil Emotionen unterbunden werden oder weil wir unsere Eltern nicht mit unserer z.B. Wut ‘verraten’ möchten, wir erlauben uns, nicht wütend zu sein. Solch eine emotionale Verletzung kann (muss aber nicht) ein Grund für das Nicht-Fühlen bei Meditationen sein. Diese emotionale Verletzung zu erkennen, sie anzunehmen, sie loszulassen und zu vergeben kann zur Heilung der emotionalen Verletzung führen.

Auch eine Angst kann ein Grund für das Nicht-Fühlen sein. Fühlen kann mir Angst machen, die Gründe hierfür können Zellerinnerungen sein, karmische Erfahrungen, Angst-Entstehung in dieser Inkarnation (alle noch zu erlösenden karmischen Themen zeigen sich auch in der jetzigen Inkarnation, sonst wären sie erlöst). Sie lässt sich genauso erlösen, wie eine emotionale Verletzung.

Glaubensmuster, die es uns schwer machen bei einer Meditation unser Herz zu öffnen:

Emotionale Verletzungen und Glaubensmuster werden oft in eine Schublade geworfen, ich trenne die Beiden, wenn sie natürlich auch durch ähnliche Weise entstanden sind. Ich sage natürlich nicht, dass meine Wahrnehmung die einzige Wahrheit ist, aber ich bitte sie zumindest für einen Moment als Möglichkeit anzunehmen.

Man muss die emotionale/mentale Verletzung immer auf der Ebene heilen, wo sie entstanden ist. Wenn ich eine emotionale Verletzung erfahren habe, dann ergibt es für mich keinen dienlichen Sinn, diese Verletzung durch eine Affirmation ‘heilen’ zu wollen. Ich glaube das funktioniert einfach nicht, da die emotionale Verletzung in einem völlig anderen Bereich sitzt, als ein Glaubensmuster. Und doch gibt es natürlich auch Glaubensmuster, die aus einer emotionalen Verletzung oder Erfahrung entstehen können. Manchmal ist es nicht die emotionale Verletzung selbst, die uns daran hindert, bei einer Meditation etwas zu fühlen, sondern es ist der Glaube. Wenn wir ganz mental betrachtet die Erfahrung machen, dass Fühlen mit Schmerz gleichzusetzen ist, dann ist es naheliegend, dass wir den Glauben entwickeln, dass Fühlen auch in Zukunft Schmerz bedeutet.

Wenn dieses mentale Problem oder ein Glaubensmuster vorliegt, dann lässt sich dieses relativ einfach lösen und zwar wirklich durch einen umgewandelten Glaubenssatz.

Auch hierfür gibt es einige Techniken und Systeme, ich würde für den Anfang empfehlen sich bewusst zu machen, welcher Glaubenssatz es wirklich ist und ein paar mögliche Glaubenssätze auf ein Blatt Papier schreiben (oder auch 2 oder 3 Blatt). Dann gilt es, den richtigen Glaubenssatz zu finden. Ein möglicher Glaubenssatz könnte sein:

„Ich erlaube mir jetzt wieder zu fühlen! Es kann mir nun nichts mehr passieren!“

(Dieser Satz gilt in erster Linie für die Frau, die mir die Frage stellte)

Es scheint, als seien diese 3 Ursachen für das Nicht-Fühlen die ‘Haupttäter’. Ich hoffe, dass die Teilnehmerin mit der Ausgangsfrage sich in den Antworten wieder findet. Mögest du wieder beim Meditieren etwas spüren.

Alles Liebe,

Georg
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