Bevor wir Menschen auf der Erde inkarnieren und geboren werden, durchlaufen wir verschiedene Schleier des Vergessens. Ein Schleier ist jener der Schwangerschaft selbst, die für uns alle ein großes Mysterium darstellt und seit jeher versuchen die Wissenschaftler und Ärzte dieser Welt herauszufinden, was ein Baby von der Schwangerschaft mitbekommt und was ihm verborgen bleibt.
Kann ein Baby erfassen, dass es sich gerade im Mutterleib befindet?
Inwieweit beeinflussen die Gefühle der Mutter das Baby?
Hat der Stress der Mutter eine Auswirkung auf das Baby?
Und wirkt sich der Stress vielleicht sogar auf die Entwicklung des Kindes nach der Geburt aus?
Welche Empfindungen und Sinne entfaltet das Ungeborene in welchem Schwangerschaftsmonat?
Für viele von uns stellt sich diese Frage nicht. Wenn ein Baby geboren wird und das erste Mal nach den Fingern der Mutter greift, sich instinktiv zur Brust dreht oder mit den Augen den Geräuschen der Umgebung folgt, wie soll es da im Mutterleib keine Empfindungen gehabt haben?
Doch die Forschung war sich hier viele Jahre unsicher.
So sehr der menschliche Körper und die menschlichen Entwicklungsphasen erforscht sind: Die Schwangerschaft selbst erscheint wie ein dunkler See, in dessen Tiefe man nichts sehen konnte. Schließlich können wir ein Baby nach seiner Geburt nicht fragen, was es so empfinden hat und was es von der Außenwelt mitbekommen hat. Und wenn es soweit, dass das Kleinkind der Sprache und des Ausdrucks mächtig ist, hat sich der Schleier des Vergessens längst um das Kind gelegt.
Seit vielen Jahrzehnten versuchen die Forscher diesen Schleier zu lichten und in vielen Studien und Untersuchungen beginnt sich allmählich ein klareres Bild abzuzeichnen:
Das Ungeborene bekommt sehr wohl etwas von seiner Außenwelt mit.
In den 50er Jahren erforschte erstmalig der Sozialpsychologe Denis Herbert Stott inwieweit sich der Stress der Mutter während der Schwangerschaft auf die frühkindliche Entwicklung des geborenen Kindes auswirkt. Er stellte fest, dass auffällig viele Kinder in den ersten Jahren ihres Lebens unter Missbildungen, Behinderungen und geistigen Problemen litten, wenn die Schwangerschaft für die werdende Mutter eine psychische Belastung war oder dieser auf Grund von Lebensumständen besonders unter körperlichen und emotionalen Stress litt.
Die Ergebnisse dieser ersten Studie wurden in späteren Jahren und Jahrzehnten von weiteren Forschern weltweit bestätigt. Doch nicht nur Psychologen und Soziologen bestätigten diese weltweit erste Untersuchung der Auswirkung von emotionalem und körperlichem Stress in der Schwangerschaft auf das Embryo. Auch klinische Studien, die die Hormone und Neurotransmitter der Mutter während der Schwangerschaft untersuchten, bestätigten, was die Psychologen bereits Jahrzehnte vorher vermuteten.
Heute ist das Bild sehr viel klarer als noch vor 70 Jahren: Die Plazenta leitet die Botenstoffe und die Hormone der Mutter über die Nabelschnur an das ungeborene Baby weiter. Und das Embryo reagiert darauf, mit Bewegungen, mit einem erhöhten Herzschlag, mit Unruhe. Dies ist die körperliche Seite. Welche Einflüsse aber auf Seelenebene geschehen, dies lässt sich nur erahnen.
Seit bekannt ist, dass die Welt dort im Mutterleib doch nicht so abgeschottet ist wie man es Jahrzehnte lang vermutete, bemühen sich viele Mütter in der Schwangerschaft einen positiven Einfluss auf das Kind zu üben. Durch bewusste Ernährung, durch Stressreduzierung, durch Vermeidung von Streitgesprächen hin zu liebevollen Gesprächen mit dem Baby, zärtlichen Berührungen und dem Hören von entspannender Klaviermusik.
Dies ist eine Entwicklung, die uns das Herz öffnet und in uns allen ein Gefühl der Dankbarkeit erweckt. Doch auch wenn die Menschen immer bewusster werden mit ihrem Umgang mit dem Ungeborenen oder auch mit der Geburt, die wir auch bald einmal betrachten werden, so muss man leider sagen: Viele Babys haben und werden diesen Segen nicht erfahren.
Viele Kinder waren den Sorgen und Nöten, der schlechten Ernährung, dem Stress und den Ängsten der werdenden Eltern ausgesetzt. Viele Kinder haben die zermürbenden Sorgen gespürt, die Streitereien der Eltern gespürt, die dauerhafte Angst der Mutter als ihre eigene Angst wahrgenommen.
Wie sich dies wohl für eine ungeborene Seele anfühlen muss?
Übung: Es tut mir leid
Bevor ich weiterschreibe, möchte ich dich bitten einmal in dich zu atmen. Ich möchte dich fragen, ob dich das Gelesene in irgendeiner Form berührt.
Vielleicht gehst du in Resonanz mit dem Text, vielleicht spürst du einen Kloß in deinem Hals?
Vielleicht aber auch spürst du in dir eine tiefe Trauer, weil du instinktiv weißt, dass auch du als helles Seelenlicht das erste Mal mit den Ängsten und Gefühlen im Bauch deiner Mutter konfrontiert warst?
Wenn du gerade berührt sein solltest, dann lege bitte deine Hände auf deinen Bauch. Schließe deine Augen, atme und sage dem inneren Baby in dir:
„Es tut mir leid, dass du diese Ängste, die Sorgen und Emotionen erleben musstest!“
Mehr gibt es nicht zu tun, sei einfach für dein inneres Baby und für dich da. Erlaube dir, wenn er da ist, den Schmerz und diese Trauer einfach nur wahrzunehmen. Denn eigentlich ist dies bereits der erste Schritt zur Heilung und Erlösung: Einfach nur den Schmerz wahrzunehmen, ihn nicht mehr zu ignorieren, ihn nicht mehr zu verleugnen, ihn nicht mehr weghaben zu wollen.
Wir werden dein inneres Baby bald umarmen, es trösten, es heilen. Doch ich bitte dich noch um ein wenig Geduld.
Für den Moment: Sei für dich da und sage deinem inneren Baby, dass es dir leid tut. Nutze bitte bis zu meiner nächsten Email diesen Satz täglich. Nehme dir nur wenige Minuten, verbinde dich mit deinem inneren Baby und spreche diesen Satz aus: „Es tut mir leid, dass du diese Ängste, die Sorgen und Emotionen erleben musstest!“ Mehr nicht, aber auch nicht weniger.
Glaube mir, allein dieser einfachen Satz wird deinem inneren Baby schon etwas Frieden schenken!
Ungewollt und doch gewollt
Eine Emotion der werdenden Mutter auf das noch ungeborene Kind hat in meinen Augen eine besonders drastische Auswirkung auf die spätere Sicht des Menschen auf das Leben und auf sich selbst: Die Ablehnung auf Grund einer ungewollten Schwangerschaft.
Ein Großteil der Kinder kommt auf die Welt, obwohl die Eltern den Zeitpunkt nicht als richtig erachten oder dies bewusst geplant hätten.
Eigentlich wollten die Eltern noch eine Karriere machen oder das Studium abschließen.
Eigentlich wollten die Eltern erst ein Haus bauen oder sich erst einmal um andere Dinge kümmern, bevor sie die Zeit und Kraft haben ein Baby groß zu ziehen.
Und manche Eltern hatten eigentlich nie vor ein Kind zu haben und doch passierte es.
Seien wir ehrlich, die meisten Schwangerschaften verlaufen nicht nach „Plan“, sondern „passieren“ scheinbar einfach.
Dir wird sicherlich aufgefallen sein, dass im letzten Satz einige Anführungszeichen zu finden sind. Dies hat natürlich einen Grund, denn etwas so Wichtiges, wie ein Kind zu empfangen, „passiert“ natürlich nicht einfach nur „zufällig“. Und auch, wenn die Eltern sich einen „besseren“ Zeitpunkt für sich und das Kind gewünscht hätten, so ist auch der Zeitpunkt selbst nicht zufällig und ganz sicher nicht falsch.
Auch wenn viele Schwangerschaften nicht bewusst von den Eltern geplant waren, so geschehen sie doch exakt nach einem Plan. Wann ein Kind auf die Welt kommt, liegt nicht immer unter der bewussten Kontrolle der Eltern, sondern wird von dem Kind und dem Seelenplan des Kindes und der Eltern bestimmt. Ich empfinde das Wissen, dass alles dem „göttlichen Plan“ folgt immens wichtig. Denn dieses Wissen, dass wir „geplant“ waren, dass wir „gewollt“ waren, kann uns dabei helfen die destruktiven Energien der Schwangerschaft, die viele Menschen noch mit sich herumtragen, zu wandeln:
Viele von uns tragen die Energien der Ablehnung und der Angst der Schwangerschaft immer noch mit sich herum. Die Empfindungen, die Sorgen, Gedanken und Gefühle der Eltern, vor allem der Mutter haben einen direkten Einfluss auf das noch ungeborene Kind. Ich möchte diesen Einfluss nicht vergrößern und dich glauben lassen, dass diese übernommenen Energien allein die Ursache für unsere Probleme seien. Das sind sie gewiss nicht. Dennoch kann es sein, dass bestimmte Gefühle in uns wie tief verborgene Gefühle der Ablehnung aus der Schwangerschaft und den Sorgen und Ängsten der Eltern resultieren.
Die Gedanken und Gefühle der Mutter und auch des Vaters haben einen Einfluss auf das ungeborene Baby im Mutterleib, das steht außer Frage. Die zarte Seele des Babys wird mit zahlreichen Gedanken und Gefühlen konfrontiert, die manchmal nicht so stark ausgeprägt sind, wie leichte Sorgen über die Zukunft, manchmal aber intensive Energien und Gedanken der Ablehnung enthalten:
Es kann zum Beispiel sein, dass die Schwangerschaft aus einem One-Night-Stand entstanden ist und die Sorgen der Mutter während der Schwangerschaft sehr groß sind, da es keine echte Beziehung zum „Zeugungsvater“ gibt.
Oder die Eltern sind zwar zusammen und lieben sich, dennoch empfinden sie die Zeugung des Kindes als eine Art „Unfall“, der nicht so geplant war und die ersten Wochen schleichen sich Gedanken und Wünsche ein, das Kind abzutreiben.
In früheren und ärmeren Zeiten haben sich die Eltern oft einen Sohn gewünscht, der später einmal das Familienunternehmen weiterführen sollte oder auch einfach eine große Hilfe im Alltag wäre. Über sehr viele Jahrhunderte hindurch galt das Leben eines Jungen mehr als das Leben eins Mädchens. Auch die ablehnenden Gedanken und Gefühle der Eltern, weil man sich eigentlich ein anderes Geschlecht gewünscht hat, können sich auf das Baby im Bauch auswirken.
Jene Zeit im Leben, in der ein Mensch am intensivsten mit einer anderen Person verbunden ist, ist die Schwangerschaft. Jene Zeit, in der die Mutter das ungeborene Baby in ihrem eigenen Leib trägt, seine Nahrung mit ihm teilt, sein Blut mit dem Baby teilt, seinen eigenen Körper mit dem Baby teilt, damit dies sich im Bauch entwickeln kann und geboren werden kann. Es wäre sehr leichtsinnig zu denken, dass ein Baby zwar von dem „Leib“ der Mutter lebt, aber die Gedanken und Gefühle der Mutter nicht mitbekommt.
Viele Gefühle und Gedanken, wie, dass man irgendwie falsch ist, dass man nicht wert geliebt zu werden oder auch, dass man im falschen Körper steckt, können durch diese Prägung aus der pränatalen Phase stammen
Hast du solche Gedanken manchmal?
Trägst du in dir vielleicht eine unbewusste Schuld, für das was du bist?
Hast du das Gefühl, dass du nicht wertvoll bist, für das, was du bist?
Kennst du das Gefühl, dass etwas mit dir nicht stimmt und du „falsch“ bist?
Hat dein Vater einmal geäußert, dass er sich eher einen Jungen gewünscht hätte?
Oder hat deine Mutter dir erzählt, dass du eigentlich ein „Unfall“ warst?
Hatte deine Mutter nach der Geburt vielleicht Depression oder gab es in den ersten Lebensjahren Probleme in deiner Familie?
Haben dir deine Eltern vielleicht einmal offenbart, dass sie darüber nachdachten dich abzutreiben oder gar wegzugeben?
Wenn dir das eine oder andere in irgendeiner Form bekannt vorkommt und du tief in dir das Gefühl hast, dass du ebenfalls die ablehnenden Energien deiner Eltern erfahren hast, dann möchte ich dir eine Empfehlung auf den Weg geben.
Zunächst: Wir werden diese Schwierigkeiten in der pränatalen Phase mit in die nächste Meditation und Heilsegen-Termin nehmen, damit diese zur Erlösung finden können.
Doch es gibt auch etwas, was du tun kannst! Erinnere dich bitte daran, was ich am Anfang des Textes geschrieben habe: Auch wenn du vielleicht nicht gewollt warst, nicht geplant warst, so warst du es dennoch. Du selbst, Gott in dir und natürlich auch die Seelen deiner Eltern wussten und planten sehr wohl und bewusst dein Erdenleben.
Lasse nicht zu, dass die Energien der Ablehnung größer werden als das Geschenk des Lebens, das du erhalten hast.
Eine jede Transformation hat mehrere Seiten. Auf der einen Seite geht es darum die verletzenden Gefühle und die damit verbundenen Energien zu heilen und erlösen. Auf der anderen Seite dürfen wir aber auch lernen unsere Geisteskraft konstruktiv zu nutzen. Beides darf und sollte Hand in Hand geschehen.
Wenn die Gefühle der Ablehnung und die Energien der pränatalen Phase für dich körperlich spürbar sind, dann unterdrücke sie nicht, sondern versuche dir und den Gefühlen Raum zu geben, damit sie sich ausdrücken können. Ich weiß, manchmal ist es nicht so einfach ein Gefühl zuzulassen, doch glaube mir:
Je mehr wir diese Gefühle annehmen, desto eher lassen wir sie los und sie uns los. Erlaube dir ruhig in dieses Gefühl der Ablehnung zu spüren, erlaube dir zu weinen, erlaube dir zu schreien. Wenn du das Gefühl in dir und die Energie der Ablehnung einmal durchwandert und noch einmal bewusst erfahren hast, dann sind sie meisten bereits erlöst.